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Beitrag vom 19.07.2019
Lesbisch-schwules Stadtfest und CSD im Berliner Sommer 2019
AVIVA-Redaktion
Am Wochenende des 20. und 21. Juli wird unter dem Motto "Gleiche Rechte für Ungleiche - weltweit!" rund um den Nollendorfplatz das 27. Lesbisch-schwule Stadtfest gefeiert. Am 26. Juli geht der Dyke* March Berlin "Für mehr lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude" auf die Straße. Der Berliner CSD e.V. widmet seine diesjährige Demonstration am 27. Juli 2019 "50 Jahre Stonewall – Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme" den Aktivist*innen der LSBTTIQ*-Geschichte. Gedenken an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am 27. Juli 2019
Zum 41. Mal gehen Mitglieder und Freund*innen der LGBT-Community voller Stolz auf die Straße – um zu feiern und zu demonstrieren. Verschiedene Veranstaltungen laden dazu ein, Vielfalt zu zelebrieren, sich für die eigenen Rechte einzusetzen und denen zu gedenken, die Opfer homophober und nationalsozialistischer Gewalttaten wurden.
27. Lesbisch-schwules Stadtfest am 20.-21. Juli 2019 – "Gleiche Rechte für Ungleiche - weltweit!"
Der Regenbogenfonds e.V. veranstaltet zum 27. Mal Europas größtes Lesbisch-schwules Stadtfest am Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg. Mit weit über 350.000 Besucher*innen aus der ganzen Welt ist es unangefochten das größte Event seiner Art.
Täglich ab 11:00 Uhr präsentieren sich auf 20.000 m² in der Motz-, Eisenacher-, Fugger- und Kalckreuthstraße die sechs Stadtfest-Welten: "Filmwelt", "Politikwelt", "Positivenwelt", "Radiowelt", "Sportwelt" und "Wellness- und Gesundheitswelt" sowie das breite Spektrum lesbischer, schwuler, bisexueller und transidentischer Projekte, Vereine und Organisationen.
Es wird Snacks, Drinks und die Musik der sechs Bühnen "98.8 KISS FM" mit dem Beat von Berlin, die "Connection-Bühne" mit House und Techno, die "FrauenLesbenTrans*Bühne", "Queere Medien" mit einem Mix der lesbischwulen Kleinkunstszene und "sunshine live" -electronic music radio- geben.
Zu den Höhepunkten gehört die Promi-Talkshow "Das wilde Sofa" auf der "Stadtfestbühne" A Eisenacher- / Ecke Fuggerstraße. Samstag ist bis 23 Uhr und Sonntag bis 22 Uhr ein buntes Programm von Rock bis Pop angesagt.
An beiden Tagen jeweils bis 18 Uhr lädt das Regenbogenfamilienzentrum an den Spiel- und Infostand in der Kalckreuthstraße (nahe Ecke Fuggerstraße) ein. Hier finden Interessierte auch spät am Abend noch Informationen über Beratungs- und Gruppenangebote zu verschiedenen Themen, Aufklärungsarbeit an Schulen, Ehrenamtsengagement sowie die Mitmach-Aktion #ProudToBeMyself.
Darüber hinaus präsentieren sich die LSVD-Sportprojekte in der Sportwelt am Stand Nr. 124 (Fuggerstr. 7). Am Sonntag um 14 Uhr findet hier der 2. LSVD Sportempfang statt. Nachdem im letzten Jahr die Initiative Berliner Proficlubs Gastgeber*in war, übernehmen in diesem Jahr der Landessportbund Berlin (LSB), der Berliner Fußball-Verband (BFV) und der e-Sport-Bund Deutschland (ESBD) die Rolle als Gastgeber*innen. Für Interessierte wird es die Gelegenheit geben, das Gespräch mit Vertreter*innen der Vereine und Verbände zu suchen und Fotos mit den Maskottchen zu machen. Um 15 Uhr sind alle auf einen gemeinsamen Rundgang über das Stadtfest eingeladen.
Mehr Infos, das Programm und die Veranstaltung auf Facebook:
www.stadtfest.berlin www.facebook.com
Am 26. Juli geht der Dyke* March Berlin "Für mehr lesbische Sichtbarkeit und Lebensfreude" auf die Straße! Alle Infos unter: www.facebook.com
Berliner CSD am 27. Juli 2019 – "50 Jahre Stonewall – Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme"
Eine halbe Million Menschen werden am 27. Juli 2019 zur Teilnahme am 41. CSD Berlin erwartet. Nach einem 6,43 km langen Marsch durch Berlins Innenstadt treffen die Demonstrant*innen ab 16:00 Uhr zur Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor u.a. auf Felix Jaehn, Melanie C. & Sink The Pink, MIA. und Marianne Rosenberg.
Alle Künstler*innen treten unentgeltlich auf und unterstützen damit die LSBTTIQ*-Community im Kampf für eine Gleichstellung von queeren Menschen. Wie schon der Berliner CSD e.V. widmen auch alle Künstler*innen ihre Auftritte den Aktivist*innen der LSBTTIQ*-Geschichte unter dem diesjährigen Motto "Stonewall 50 - Jeder Aufstand beginnt mit deiner Stimme".
Die Sängerin Miss Malonda begründet ihre Entscheidung, bei dem diesjährigen CSD aufzutreten folgendermaßen: "Wir befinden uns aktuell in einer Zeit, in der es dringlicher denn je ist, seine Stimme zu erheben und lauthals kundzutun, wofür man steht. Ich kämpfe für echte Gleichstellung, die Achtung der Menschenwürde und bunte Liebe für alle!"
Im Fokus der diesjährigen Motto-Kampagne stehen Audre Lorde, Brenda Howard, Karl-Heinrich Ulrichs, Lili Elbe und Marsha P. Johnson. Sie sind die Gesichter des 41. CSD Berlin.
Die fünf ausgewählten Porträts stehen stellvertretend für die unzähligen Aktivist*innen, die mit ihrem Kampf um Selbstbestimmung die Community und das Leben aller Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und anderer queerer Menschen (LSBTTIQ*) geprägt haben. Vorstand Berliner CSD e.V.: "Ein halbes Jahrhundert nach den Aufständen im Stonewall Inn würdigen wir diejenigen, die mit ihrem mutigen Widerstand gegen Polizeigewalt damals die Stonewall-Krawalle ausgelöst und die Entwicklung einer weltweiten LSBTTIQ*-Emanzipationsbewegung angestoßen haben. Mit unserer Kampagne wollen wir den Fokus aber zeitlich erweitern, denn es sind die vielen leisen und lauten, die bekannten wie die weniger bekannten Aktivist*innen, die den andauernden Kampf um Gleichberechtigung der LSBTTIQ*-Community geprägt haben. Ohne sie gäbe es sogar die bis heute errungenen Meilensteine wahrscheinlich noch gar nicht, sei es nun die Ehe für Alle oder das Dritte Geschlecht."
Demo I Route
Die ebenso kämpferische wie feierliche Eröffnung der legendären Berliner CSD Demo beginnt um 12:00 Uhr mittags am Ku´damm. Der Zug startet um 12:30 und erreicht zwischen 16:00 und 19:00 Uhr den Endpunkt der Demo: das CSD Finale, die Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor, wo alle Teilnehmer*innen und Gäste den Christopher Street Day bis Mitternacht zelebrieren können.
Um die Teilnehmenden in ihrer Vielfalt stärker sichtbar zu machen, hat die Demo zwei Blöcke: einen für Fußgruppen und "leisere" Fahrzeuge, und dahinter einen "lauten" für die großen Trucks mit den fetten Bässen. Wer ohne motorisiertes Fahrzeug unterwegs ist, darf sich in Berlin überall spontan einreihen.
Forderungen für den CSD 2019
Innerhalb des basisdemokratischen CSD-Berlin-Forums haben drei Arbeitsgruppen in zwei Sitzungen sechs zentrale CSD-Forderungen für 2019 beschlossen. Diese umfassen Themen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene und richten sich nicht nur an die Politik, sondern nehmen alle Gesellschaftsschichten in die Pflicht für eine gleichberechtigte Zukunft. Begleitet werden die Forderungen von Pat*innen, die aus ihrer Arbeits- und Lebenssicht Stellung zu den diesjährigen Forderungen nehmen. Darunter sind langjährige Begleiter*innen und Vereine im Kampf für LSBTIQ*- Rechte. Zu den Aktivist*innen gehören Ilona Bubeck, Tarik Tesfu, die AG Schwule Lehrer in der GEW Berlin und der Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz (OSPI).
Forderungen Regional
Erstes inklusives Wohn- und Kulturzentrum für Lesben in Berlin – JETZT!
Patin: Jutta Brambach, Geschäftsführerin RuT e.V.
"Wir fordern ein professionelles Diversity-Management für die Mitarbeiter*innen der Berliner Verwaltung und in den kommunalen Unternehmen!"
Patenschaft: AG Schwule Lehrer in der GEW Berlin
Forderungen National
Bleiberecht für alle bedrohten LSBTIQ*
Patin: Aileen Kakavand, Projektleitung MILES
Aktiv gegen Rechts!
Pate: Tarik Tesfu, Feminist! Content Creator! Gutmensch! Jäger & Sammler
Forderungen International
Zur Hölle mit dem Patriarchat!
Patin: Ilona Bubeck, Gründerin Querverlag
Stigmatisierung und Ausgrenzung HIV-positiver Menschen stoppen!
Patenschaft: Orden der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz – Haus Sankta Melitta Iuvenis e.V.
Alle weiteren Infos zum CSD und die Veranstaltung auf Facebook unter: www.csd-berlin.de und www.facebook.com
27. Juli 2019, 11-11.30 Uhr
Christopher Street Day – Gedenken an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Juli 2019 veranstalten die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg ein Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen. Die Feier findet um 11 Uhr im Vorfeld der traditionellen Demonstration zum Christopher Street Day statt.
Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine "widernatürliche Veranlagung", für eine den so genannten "Volkskörper" schädigende "Seuche", die "auszurotten" sei. 1935 verschärften sie die Strafbestimmungen. In den folgenden Jahren wurden etwa 100.000 homosexuelle Männer polizeilich erfasst, 50.000 wurden nach § 175 verurteilt. Etwa 10.000 homosexuelle Männer wurden nach Verbüßung ihrer Haftstrafe in Konzentrationslager verschleppt. Viele von ihnen überlebten diese Qualen nicht.
Im Anschluss an die Veranstaltung besteht die Möglichkeit, am Denkmal Blumen und Kränze niederzulegen. Bitte bringen auch Sie eine mit!
Mehr Infos, das Programm und die Veranstaltung auf Facebook unter: www.stiftung-denkmal.de und www.facebook.com
Veranstaltungsort:Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße
10117 Berlin